Wenn
unser Peill-Busfahrer Erich Bruß sinnig über die
Kehdinger Landstraßen gondelte... was mag dann in seinem
Kopfe vorgegangen sein?
Viel
Verkehr war damals auf Kehdinger Straßen noch nicht. Also
konnte Erich Bruß gedanklich seinem Hobby nachgehen: dem
Schreiben von Gedichten - in plattdeutscher Sprache.
Hier
eins seiner Gedicht
De
Fohrradklingel
Opa
bummelt de Stroot lang - krüüz und quer,
he
ward nix wies, is jo wenig Verkehr.
Achter em is lütt Heini mit sien Rad.
He will vörbi. Ober wi mookt he dat?
De Radklingel geiht nich, se is kaputt.
He grübelt, wat he nu moken mutt,
dat em Opa nich vör't Rad lopen deit,
weil he von een Siet no de annere geiht.
Dicht achter em 'bellt' Heini: »Wau-wau!«
Opa torkelt no de annere Siet hento
un schimpt: »Dummer Bengel, wat erlaubst du di?
Klingel doch, dann kannst uk vörbi!
Schoom di, een olen Mann so to erschrecken,
nu müß ik di beide Ohren langtrecken!«
Nu hett lütt Heini dat ielich op sien Rad
und seggt:
»Neegstet Mol mook ik 'Miau' as'n Katt!«
Schnell haut he af, kreiht »Kikirike« as een Hohn
un lett den olen Opa stohn.
Opa gröölt achter em her: »So een Filou!
Dat neegste Mol loot mi mit dien Flausen in Ruh!«
Erich
Bruß' Gedicht wurde im Büchlein
...denn weern wi beiden Frünnen
veröffentlicht eine Sammlung von Geschichten und
plattdeutscher Sprache.
Das
von der Kreissparkasse Stade herausgegebene Büchlein wurde
1994 mit dem Niederdeutscher Kulturpreis ausgezeichnet.
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zu Erinnerungen an unsere Peil Busfahrer
28.08.2024
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