Erinnert
ihr euch noch an Pastor Hermann Kelber?
Pastor
Hermann Kelber war ab Januar 1962 als Religionslehrer vertretungsweise
für rund eineinhalb Jahre in unserer Mittelschule (Freiburg)
tätig.
Kelber
hatte in den 1920er Jahren zusammen mit seiner Frau in München
Geschichte studiert.
Er
war mit den Ansichten der sich damals bildenden Naziherrschaft
nicht einverstanden.
Deshalb
zog es ihn als junger Pastor dann als Missionar nach Südafrika
in die Provinz KwaZulu-Natal in Gebiet Brakfontein.
Dort
begann er seine Tätigkeit 1932 in der Brakfontein-Kwelegha-Kirchengemeinde.
Nebenberuflich
gab er dort Unterricht in deutscher Sprache. Im März
1939 wurde ihm untersagt, an einer Regierungsschule, also
in Kwalegha-Brakfontein] Unterricht zu erteilen.
In
seiner Doktorarbeit
März 1954 schreibt W.H.C. Hellberg, "dass in
Kwalegha-Brakfontein erzählt wird, dass Pastor Kelber
die Schüler zu viel körperlich strafte.
Die Zeiten für ihn und seine Familie dort waren hart und wurden
noch härter als der Zweite Weltkrieg ausbrach. Seine Frau
war mit den Kindern schon etwas früher nach Deutschland, nach
Rothenburg ob der Tauber, zurückgekehrt.
Er selbst blieb in noch Brakfontein und wurde wahrscheinlich
1940 interniert.
1944
konnte er dann ebenfalls nach Deutschland zurückkehren und
kam im Dezember 1944 dann als Pastor nach Freiburg (Elbe).
Hermann
Kelber war hier im "glücklichen Winkel" Deutschlands
endlich in seiner neuen Heimat. Und
Freiburg erforschte er gründlich: zum 800jährigem
Gründungsjubiläum des Flecken Freiburg verfasste
er die dazugehörige Festschrift.
Leider
wurde er hier im glücklichen Winkel Deutschlands, so
hatte er selbst das nördliche Kehdingen in der Festschrift
bezeichnet, von schweren familiären Schicksalschlägen
getroffen und persönlich ganz und gar nicht glücklich.
Trotz seines Glaubens verzweifelte er letztlich an diesen.
Pastor
an der St.
Wulphardi-Kirche blieb er bis zu seinem Freitod am 22.
November 1969.
01.03.2024