Erinnert
ihr euch noch an unseren Lehrer Walter Meyer?
Walter
Meyer wurde 1921 in Krummendeich geboren. Sein Vater war der
Schuster am Ort, die Mutter Melkerin auf dem Ritterhof der
Familie von der Decken. Nach seiner Schulzeit in unserer Mittelschule
lebte er in Berlin bis er als Soldat in den 2. Weltkrieg musste.
Diese Kriegszeit muss für ihn schrecklich gewesen sein
und er trug seelisch daran sehr schwer.
1957
kam Herr Meyer als Lehrer für Werken und Zeichnen an
unsere Mittelschule. Vorher war er Lehrer in Laven bei Spaden
(Bremerhaven) gewesen. 1962 bestand er eine weitere Fachprüfung
in Kunstunterricht. und unterrichtete dieses Fach bis zu seinem
Ausscheiden aus dem Dienst 1979.
Wir
trafen ihn Walter Meyer nach unserer Schulentlassung noch
bei mehreren Klassentreffen; und er hatte immer ein verschmitztes
Lächeln für uns.
(Obwohl wir ihm während unserer Schulzeit ganz schöne
derbe Streiche spielten; Stichwort Schrank vor Tür zum
Klassenraum. Und auf seiner Seele herumtrampelten; Stichwort
Gerücht über Verlobung mit Fräulein Rincke.)
Herr Meyer, der uns Kunst und Werken beibrachte, ist 2008
nach zwei Jahren schwerer Krankheit in Krummendeich verstorben.
Walter Meyer war außerhalb seiner Lehrer-Tätigkeit
ein fleißiger Künstler: über 1 000 Bilder,
Grafiken und Plastiken befanden sich in seinem künstlerischen
Nachlass.
Hier
eine kleine Auswahl seiner Bilder.
Diese und viele weitere Bilder sind zu sehen in der Galerie
von Jörg Gebhard in Osterwechtern 71, 21732 Krummendeich.
Herr Gebhard war so freundlich und erlaubte die Veröffentlichung
hier auf unserer Internetseite.
In
unserer Abschlusszeitung würdigten wir Walter "Lütten
Meyer" Meyer in diesen Zeilen:
"Herr Meyer ist ein Junggeselle,
Strafarbeiten liebt er sehr,
hierin ist er wohl ganz helle,
moderne Kunst zu malen ist nicht schwer".
"Unser
Herr Meyer" konnte aber noch viel mehr! Der Beweis
ist diese Skulpur:2009
machte der Freund Walter Meier's, Jörg Gebhard, eine
1. Kunstausstellung mit Bildern von Walter Meyer in Krummendeich.
Was Walter Meyer uns aber nie verraten hat, war, dass er auch
ein Schriftsteller war.
»Wenn wir den silbernen Wagen sehen«.
Das war (s)eine einfühlsame Erzählung, in er der
autobiografische schilderte, wie er die Zeit des "wo
und wie er sich des braunen Meeres widersetzte". Seine
Erzählung spielt in Krummendeich auf dem Ritterhof =
im Buch das Riedhus.
"Ein alter Gutshof in den Elbniederungen ist für
Jan der Begriff von altem Glanz und Geheimnis. Bald ergeben
sich enge Kontakte zu den Kindern der Herrenfamilie, und Jan
lernt Mario kennen, der die Ferien auf dem Gut verbringt.
Er fühlt sofort eine seltsame Vertrautheit zu dem fremden
Jungen und entwickelt eine tiefe Zuneigung zu ihm. Eine wunderbare
Zeit verbringen Jan, Mario und die Riedhuser. Doch
das Idyll wird nach der Machtergreifung des Nazis brüchig.
Aber wie eine Insel scheint der alte Herrensitz dem braunen
Meer zu widerstehen und bietet verschiedenen NS-Verfolgten
zeitweise Zuflucht. Die inzwischen zu jungen Männern
herangewachsenen Freunde müssen in den Krieg und nicht
alle kehren wieder..."