Johannes
Häußler begann seine Tätigkeit als Lehrer
unserer Mittelschule am 1. Januar 1953.
Er
hatte in Leipzig Deutsch, Geschichte und Latein studiert und
war seit 1924 in Leipzig als Lehrer tätig.
Bei
Herrn Häußler hatten wir Deutschunterricht. Und
auch hatte auch er selbstverständlich einen Spitznamen:
"Kürsche".
Herr Häußler wohnte (wie viele unserer Lehrer und
Lehrerinnen) in Freiburg; im Krankenhausweg Nr. 181.
In
unserer Abschlusszeitung würdigten wir Johannes Häußler
so:
"Ach ja, die deutsche Dichtung,
sie bringt manche Verpflichtung
mit sich im Unterricht.
Herr Häußler konnte fragen,
wir wußten nichts zu sagen,
obwohl es unsere Pflicht.
Was war doch Goethe für ein Mann,
als nächster kam dann Schiller dran,
wie weise sie doch waren.
Sie schrieben Dramen, Baladen und Gedichte,
die größten Männer der Geschichte.
Wie rücksichtslos, nicht wahr?
Herr Häußler unser Klassenboß,
er kannte sie genau,
die Männer, waren sie nicht groß?
Wir wurden nicht drauß schlau.
Für uns ist nun die Zeit vorbei,
sie war sehr schön, trotz Quälerei.
Wir sagen Ihnen:
"Vielen Dank!"
Und
mit diesem Gedicht entließ uns unser Lehrer Johannes
Häußler "ins Leben":
Unsere
Klassenfreundin Gerhild M., damals Wischhafen, heute Konstanz,
hatte es aufbewahrt. Danke dafür an Gerhild.
Johannes "Hans" Häußler ging, wie wir,
1965 von unserer Schule ab. Am 24. März 1965 gab es anlässlich
seines Ausscheidens aus dem Schuldienstes eine schöne
Feierstunde in unserer Aula. Und da haben wir Hans Häußler
noch einmal bewiesen, was wir bei ihm und den anderen Lehrkräften
so gelernt hatten. Dargebracht wurden u.a. ein Gedicht in
englischer Sprache, ein schottisches Vokallied und "erlesene"
Gedichte in Deutsch und schöne Frühlingsblumen
zum Abschied.
Er
hatte damals schon vier Jahre über seinen eigentlichen
Rentenbeginn hinaus noch unterrichtet. Johannes Häußler
ist dann nach Menden im Sauerland verzogen. In Menden war
seine Frau Ursula
Häußler schon seit einiger Zeit als Lehrerin
tätig.
18.10.2024